Presseberichte

 

Einleitung

Juli 2014

Wussten Sie schon...

 

 

...dass es in Biesenthal eine Selbsthilfegruppe für Alkoholkranke gibt?

 

...dass Alkoholiker nach der WHO als Kranke einzustufen sind?

 

...dass kein Alkoholkranker es darauf angelegt hatte Alkoholiker zu werden?

 

...dass Alkoholkranke ihre Krankheit zum Stillstand bringen können?

 

...dass auch Angehörige von Alkoholkranken Hilfe brauchen?

 

...dass Sie mit uns Kontakt zur weiteren Hilfe aufnehmen können?

 

...dass Sie auf der Internetseite - www.shg-biesenthal.de - viele Informationen finden?

 

 

 

...dass Sie im Biesenthaler Anzeiger ein Jahr lang monatliche Artikel zum Thema Umgang mit Alkohol im Lebensalltag finden können und wir werden auch nicht den Missbrauch und die Risiken dabei verschweigen?

 

Es grüßt Sie herzlich das Team der Selbsthilfegruppe „Hoffnung“ aus Biesenthal.
Vielleicht haben Sie dazu Fragen, die sie uns mitteilen wollen. Gern gehen wir darauf ein.

 

Sie können uns anrufen unter der Nummer 03337 7389290 oder an den Gruppenabenden besuchen.
Unsere nächsten Treffen sind am Mittwoch 9. und 23.Juli 2014, jeweils um 19.00 Uhr, in der Schützenstraße 36.

 

Im Namen der Gruppe grüßen R. Meise und Dr. B. Grahl

Ein Schlückchen in Ehren

August 2014

Ein Schlückchen in Ehre...

 

 

...will doch keiner verwehren. Menschen gönnten sich schon immer so ein „Schlückchen“ im Alltag und zu besonderen Stunden. Die Angebote waren vielfältig, aber der Alkohol in ihnen war eben das Besondere. Er schmeckte, wärmte, befreite. Einfach angenehm. Zwar hat das „Schlückchen“ bis heute seinen Preis, aber es gab eben immer eine Auswahl von schlichten bis zu exquisiten Tröpfchen. So konnte jeder sein Bedürfnis befriedigen.

 

In der Marktwirtschaft ist das Angebot an guten Tropfen übermäßig groß. Sie alle zu kosten ist unmöglich. Doch jeder hat die Möglichkeit sein „Schlückchen“ für besondere Stunden zu finden. Das Gläschen Sekt zum Wohl des Hochzeitspaares, den trockenen Rotwein für den Abend, beim Mittagstisch den lieblichen Weißwein, zum Grillen das Bier und nach dem Essen muss ein kleiner Verdauungsschnaps her. Die edlen Tropfen sind längst ein Kulturgut in unserem Lebensalltag geworden.

 

Der Kontakt mit dem Schlückchen Alkohol durchzieht das tägliche Leben beinahe lückenlos. Und warum soll es so auch nicht sein? Alkohol ist weder gut noch böse. Ist er doch lecker, aber auch zerstörend. Deshalb bleibt eine Frage für jeden bestehen: Wie muss mein Umgang mit diesem „Schlückchen“ aussehen?
Die wunderbare Gabe des guten Tropfens wird zum Schrecken, wenn aus dem Genussmittel ein Rausch- oder Suchtmittel wird. Besser ist es, sich an dieser Gabe Gottes zu erfreuen. Und das lebenslang ohne ernste Probleme.

 

Weitere Informationen finden Sie in der Selbsthilfegruppe „Hoffnung“ in Biesenthal. Wir treffen uns in der Schützenstraße 36 am Mittwoch 6. und 20. August um 19.00 Uhr.

 

Weitere Gedanken finden Sie auf der Internetseite - www.shg-biesenthal.de Im Namen der Gruppe grüßen R. Meise und Dr. B. Grahl

Von der Delikatesse zum Grundnahrungsmittel

September 2014

Von der Delikatesse zum Grundnahrungsmittel...

 

 

Familie Mustermann unternimmt mit Kind und Kegel eine Wanderung. Auf einer romantischen Waldlichtung angekommen, machen sie Rast und packen den Picknickkorb aus. Erfolglos sucht Vater zwischen Kartoffelsalat und Würstchen, Butterbroten und Limonade nach einer Flasche Bier. „Das sieht euch ähnlich“, sagt er dann total enttäuscht, „an alle Delikatessen habt ihr gedacht, aber mein Grundnahrungsmittel habt ihr vergessen!“

 

Im Vergleich zu anderen Drogen wird Alkohol nicht nur als Rauschmittel, sondern auch als Nahrungs- und Genussmittel verstanden. Alkohol wird nicht als Droge erkannt oder als Problem. Er ist eher zum festen Bestandteil des Lebens geworden, unserer Wirtschaft und Kultur. Wir trinken Alkohol in kleinen Mengen als Genussmittel, er schmeckt gut und so entspricht es oft der Sitte. Aber „genießen“ wir den Alkohol wirklich? - Der Übergang vom Genussmittel zum Rauschmittel ist fließend. Die Droge Alkohol ist gesellschaftsfähig geworden - aber ein Wolf im Schafspelz.

 

Nun stellt Herr Mustermann uns die Frage: Ist Alkohol auch Ihr Grundnahrungsmittel?
Gehört er nicht zu jedem Essen dazu? Warum sollte ich etwas anderes trinken? - So hat sich der Alkohol in unser Verhalten eingeschlichen. Aus dem gelegentlichen Genießen wird unbemerkt eine ständige Gewohnheit. Warum auch nicht? Es schmeckt ja, macht satt und hebt die Stimmung. Warum sollen wir uns das nicht gönnen? Wer arbeitet soll auch gut leben!

 

Trotzdem bleibt die Erkenntnis: In unser Genießen schleicht sich die Gewöhnung. So manche kleine Gewohnheit macht uns im Leben zu schaffen. Sie loszuwerden ist oft schwierig. Um nicht gegen Gewohnheiten kämpfen zu müssen sollten wir uns fragen lassen: Ist es hilfreich, alkoholische Getränke zum Grundnahrungsmittel werden zu lassen?

 

Weitere Informationen finden Sie in der Selbsthilfegruppe „Hoffnung“ in Biesenthal und auf unserer Internetseite - www.shg-biesenthal.de Wir treffen uns die nächsten Male in der Schützenstraße 36 am Mittwoch den 3. und 17. September um 19.00 Uhr.

 

Im Namen der Gruppe grüßen R. Meise und Dr. B. Grahl

Vom Brauch zum Missbrauch

Oktober 2014

Vom Brauch zum Missbrauch...

 

 

Die Übergänge sind im Leben fließend. Da gibt es wenig Stoppzeichen für den, der eine Delikatesse zur Gewohnheit werden lässt. Ein edler Tropfen wird dann nicht nur gelegentlich getrunken, sondern zu vielen Gelegenheiten. Auch hochprozentiges mit so einigen Promille. Und es ist ja nicht unmoralisch einen Schwips zu haben. Über Beschwipste lächeln wir. Das ist für die Öffentlichkeit normal. Heute sind sie betrunken, morgen wieder fleißige Arbeiter.

 

Warum trinken manche Menschen zu viel vom Alkohol? Man kann auch fragen, warum tun oder lassen wir etwas? - Es sind immer die gleichen einfachen Gründe: Oft aus Angst oder Unsicherheit vor etwas Unangenehmen. Oder wir tun es aus Freude und Hoffnung auf Schönes und Angenehmes. Manchmal vermischen sich Hoffnung und Furcht.

 

Ein angenehmes, schönes, unbeschwertes Leben, immer alles unter Kontrolle haben, vor anderen und sich selbst immer gut dastehen, alles Negative ausblenden usw. usw. - eine Mischung aus dem Genannten ist meistens der Grund zum „Brauch“ oder „Missbrauch“ von Alkohol. Wenn Missbrauch, dann lösche ich nicht nur einfach meinen Durst, sondern der „Tropfen“ Alkohol beeinflusst schon mein Denken und Fühlen, ob ich es will oder nicht. Diese angenehme Wirkung, das kribbelnde Gefühl möchte ich erhalten, erzielen und irgendwann „brauche“ ich immer mehr von dem „Genussmittel“ Alkohol. Toleranzentwicklung heißt dieser Vorgang. - Blaise Pascal sagte: „Nie tut man so vollständig das Böse, als wenn man es mit gutem Gewissen tut.“

 

Weitere Informationen finden Sie in der Selbsthilfegruppe „Hoffnung“ in Biesenthal und auf unserer Internetseite - www.shg-biesenthal.de
Unsere Treffen sind in der Schützenstraße 36 am Mittwoch den 1. und 15. und 29. Oktober um 19.00 Uhr.

 

Im Namen der Gruppe grüßen R. Meise und Dr. B. Grahl

Vom Konsum zum Risiko

November 2014

Vom Konsum zum Risiko

 

 

Gibt es beim Trinken von Alkohol einen risikoarmen Konsum? Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt folgende Faustregel: „Männer: Nicht mehr als 2 Standardgläser Alkohol pro Tag. Frauen: Nicht mehr als 1 Standardglas Alkohol pro Tag.
Für Männer und Frauen gilt: An mindestens zwei Tagen pro Woche sollte ganz auf Alkoholkonsum verzichtet werden. Unter einem Standardglas versteht man: 1 kleines Glas Bier oder 1 Glas Wein oder 1 Gläschen Schnaps. Mehr Alkohol pro Tag sollte es im Sinne eines risikoarmen Konsums nicht sein.“

 

Wer die Grenze eines risikoarmen Gebrauchs von Alkohol überschreitet lebt gefährlich. Eine Gefahr ist es, weil ich diese Gefahr nicht spüre. Es ist scheinbar alles unbedenklich. Mir geht es gut, auch wenn ich Alkohol trinke. Meine Leistung steigt sogar. Scheinbar ist alles ok, bis erste Fragen beim Arztbesuch auftreten nach meinem Alkoholkonsum. Warum nur diese Fragen?

 

Der Körper baut nicht grenzenlos getrunkenen Alkohol ab. Was nicht abgebaut wird verursacht Schäden. So wird von medizinischer Seite auf folgendes hingewiesen: „Unter Alkoholeinfluss verändert sich das Sekret der Bauchspeicheldrüse. Alkohol reizt die Schleimhäute. Entzündungen der Speiseröhre, des Magen- und Darmtraktes sowie der Leber und Galle samt Bildung von Gallensteinen können Folgen des regelmäßigen Alkoholkonsums sein. Außerdem ist Alkohol an der Entstehung von Krebs mitbeteiligt.“

 

Durch unreflektierten Alkoholkonsum entstehen ungewollt Folgen. Deshalb ist es wichtig, mit wachen und ehrlichen Augen den eigenen Konsum zu prüfen, um das Risiko einzugrenzen.

 

Weitere Informationen finden Sie in der Selbsthilfegruppe „Hoffnung“ in Biesenthal und auf unserer Internetseite - www.shg-biesenthal.de
Unsere Treffen sind in der Schützenstraße 36 am Mittwoch den 12. Und 26. November um 19.00 Uhr.

 

Im Namen der Gruppe grüßen R. Meise und Dr. B. Grahl

Apropos Alkohol - aber er tut mir doch so gut!

Dezember 2014

Apropos Alkohol - aber er tut mir doch so gut!

 

 

Was mach ich, wenn der Stress am Arbeitsplatz zunimmt, der Partner und die Kinder nerven und der alltägliche Leidensdruck zunimmt? Na klar - ein „Schlückchen“ entspannt den Körper und die Nerven. Was mach ich, wenn mir Aufgaben nicht gelingen und ich ständig deprimiert bin? Was wohl - ein „edler Tropfen“ schenkt mir neues Wertgefühl. Was mach ich, wenn ich Liebe suche und ständig nur von den Leuten abgefertigt werde? Richtig - ich nehme einen „Schluck vom Tröster“ und ich spüre, er baut mich wieder auf. Der Alkohol ist ein stiller Begleiter und Helfer. Nein, nein, der Alkohol hat kein Übergewicht in meinem Leben! Als Medizin verwende ich ihn. Er baut meinen Stress ab, verbessert mein Wohlbefinden und er tröstet mich. Was kann daran schlecht sein? Er tut mir doch so gut!

 

So leben viele Menschen mit ihrem Alkoholkonsum oft in einer ständigen Verharmlosung. Ihr Blick ist vom Alkohol getrübt. Sie können nicht mehr klar erkennen, dass ihr Konsum zu einem Risiko geworden ist. Ihre stetige Einnahme der „Medizin Alkohol“ führt sie weiter zur Gewöhnung. Wenn die „Medizin“ eingenommen wurde, fühlt man sich wohl. Wenn sie mal nicht eingenommen wurde, fühlt man sich schlecht. Also nimmt man sie immer wieder ein. So verstrickt sich der „Medizinschlucker“ ungewollt in eine psychische Abhängigkeit, die ihn innerlich immer mehr bindet. Freiheit ist das jedenfalls nicht mehr, selbst wenn man immer wieder mal den Alkoholverzicht versucht oder in einigen Zeiten weniger trinkt. Die Einstellung - „aber er tut mir doch so gut“, fordert am Ende einen sehr hohen Preis.

 

Weitere Informationen finden Sie in der Selbsthilfegruppe „Hoffnung“ in Biesenthal und auf unserer Internetseite - www.shg-biesenthal.de
Die nächsten Treffen sind in der Schützenstraße 36 am Mittwoch den 10. Dez. und Montag den 22. Dez. um 19.00 Uhr.

 

Im Namen der Gruppe grüßen R. Meise und Dr. B. Grahl

Ich habe alles im Griff...

Januar 2015

Ich habe alles im Griff...

 

 

Manche Frauen und Männer trinken zu viel von der Droge Alkohol. Zuschauer begegnen dabei einem Phänomen. Wenn diese Frauen und Männer auf ihren Verbrauch hingewiesen werden, dann entkräften sie dies mit dem Satz: „Ich habe alles im Griff!“. Und das böse daran ist, sie glauben es selber. Während kritische Begleiter schon längst erkannt haben, das mit ihrem Partner oder Familienangehörigen oder Freund oder Patient nicht alles rund läuft. Sie reden und weisen ihn darauf hin. Mal mit lieben Worten, mal mit energischen Gesten und Taten. Aber die Antwort ist immer gleich. Kein Problem - ich habe alles im Griff!

 

Warum machen Personen, die viel Alkohol trinken, ihr Problem so klein? Sie wollen nicht als schwach angesehen werden. Deshalb haben sie „scheinbar“ alles im Griff. Und was jemand trinken darf oder nicht, bestimmen immer noch sie selbst. Dass der Alkohol sie schon in eine psychische und nun auch körperliche Abhängigkeit geführt hat, können sie nicht erkennen. Der Abhängige bekommt es zuletzt mit, was mit ihm vor sich geht. Deshalb sträubt er sich auch gegen die Einsicht, er sei krank, abhängig vom Alkohol. Er hat´s doch im Griff. Oder?

 

Umgekehrt stimmt es. Die Abhängigkeit hat ihn im Griff. Sie steuert ihn, macht ihn krank. Er ist süchtig vom Alkohol geworden und er richtet sein Leben immer mehr darauf ein. Aber er selbst nimmt es nur ahnungsweise wahr, dass mit ihm etwas nicht stimmt. So leben die, die scheinbar alles im Griff haben in einer großen, inneren Spannung. Was kann jetzt noch helfen? Lesen Sie unsere weiteren Artikel in den nächsten Monaten.

 

Weitere Informationen finden Sie in unserer Selbsthilfegruppe „Hoffnung“ in Biesenthal und auf der Internetseite - www.shg-biesenthal.de
Die nächsten Treffen finden statt in der Schützenstraße 36 am Mittwoch den 7. Jan. und 21.Jan. jeweils um 19.00 Uhr.

 

Im Namen der Gruppe grüßen R. Meise und Dr. B. Grahl

Ich bin doch nicht abhängig!

Februar 2015

Ich bin doch nicht abhängig!

 

 

Zuletzt hatten wir angesprochen, wir sehr wir das mit dem Alkohol „alles im Griff“ haben. Aber wehe dem, der nun sagen würde: „Ich glaube, du hast ein Alkoholproblem“. Das käme einem persönlichen Angriff, ja einer Beleidigung gleich. Fehlt nur noch das Schimpfwort „Alkoholiker“.

 

Was ein Alkoholiker ist, das weiß scheinbar jeder: „Ein willensschwacher Säufer, arbeitsscheu, streitsüchtig, gewalttägig... und unverbesserlich“. Dieses Bild ist bei vielen von uns fest eingebrannt und scheinbar unumstößlich. Doch das will niemand sein. Was habe ich mit diesen Typen gemein, die am Supermarkt ihren Alkohol trinken?

 

Dieses pauschale Brandmal “Alkoholiker„ verhindert oftmals die eigene Erkenntnis, dass da etwas aus dem Ruder läuft. Und nicht nur er selbst tut sich dabei schwer, sondern oft auch seine Angehörigen. Wissen Sie, dass die Abhängigkeit vom Suchtstoff Alkohol nichts mit Ihrem Wert als Mensch zu tun hat? Wissen Sie, dass Alkoholabhängigkeit eine anerkannte Krankheit ist, die zudem auch gute Therapie- und Heilungsaussichten hat? Wenn das so ist könnten Sie die folgenden Fragen “Bin ich gefährdet, alkoholabhängig zu werden„ ehrlich beantworten.

 

Bei jeder anderen Krankheit würden Sie dem Arzt ehrlich antworten, denn Sie hoffen auf seine Hilfe.
So kann auch jetzt ihre Antwort mit JA oder NEIN zu einer Hilfe werden.

 

  • Versuchen Sie oft, Ihre Stimmung mit Alkohol zu heben?
  • Haben Sie nach dem ersten Glas das Gefühl, weitertrinken zu müssen?
  • Trinken Sie immer mehr, als Sie eigentlich vertragen können?
  • Können Sie nur schwer eine Woche lang auf Alkohol verzichten?
  • Haben Sie schon oft den Rat erhalten, weniger zu trinken?

 

Bei nur einem JA ist die Gefahr groß, dass Sie irgendwann vom „Genussmittel“ Alkohol abhängig werden. Wer will das wirklich?
Und eine letzte Frage: Waren Sie ehrlich zu sich selbst?

 

Weitere Hilfen finden Sie in der Selbsthilfegruppe „Hoffnung“ in Biesenthal.
Wir treffen uns in der Schützenstraße 36 am Mittwoch den 4. und 18. Februar um 19.00 Uhr.

 

Im Namen der Gruppe grüßen R. Meise und Dr. B. Grahl

Ich brauche keine Hilfe!

März 2015

Ich brauche keine Hilfe!

 

 

Haben Sie unsere 5 Fragen aus dem Biesenthaler Anzeigen im Januar gelesen?
Gerade Menschen mit riskantem Alkoholkonsum wollen nur ungern darauf angesprochen werden. Angehörige oder Kollegen sehen das meist realistischer. Dass diese sich ehrliche Sorgen machen wird nicht wahrgenommen.

 

In den meisten Fällen ist der Betroffene, der scheinbar auf “gutem„ Wege ist in die Alkoholabhängigkeit zu gelangen, emotional schon gar nicht mehr in der Lage, gegen seine Gewohnheiten und die schleichende Abhängigkeit selbst etwas zu unternehmen. Natürlich bemerkt der Betroffene meist selbst, wenn er wieder einmal über die Stränge geschlagen hat. Aber der Gedanke, sich beraten zu lassen, gar professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen liegt ihm ganz fern. Die Sehnsucht nach dem “Gläschen„ Entspannung wird nur selten als Sucht erkannt. Denn er kann zeitweise mit eigener Kraft im guten Willen gegensteuern, so glaubt er es jedenfalls.

 

Zum Einen wird freiwillige Abstinenz geübt, vor allem öffentlich, damit Kritiker seinen guten Willen erkennen. Zum Anderen wird an Strategien gearbeitet, die Menge und Häufigkeit des Alkoholkonsum zu verschleiern (heimliches Trinken, verstecken von Flaschen, vortrinken bevor es zu Bekannten geht usw.). Oft bemerkt der Betroffene selbst dieses Dilemma von Verheimlichen, Lügen und Planungen zur Sicherung des täglichen Alkoholkonsums. Seine psychische Belastung ist enorm und beeinflusst den Tagesablauf. Mitunter vergehen dabei wertvolle Jahre, in denen der Alkohol zum wichtigsten Lebensinhalt im Denken und Handeln geworden ist. Familie, Beruf, Freunde und sogar er selbst werden zunehmend vernachlässigt. Der Betroffene ist kaum in der Lage aus diesem Kreislauf auszubrechen oder gar Hilfe anzunehmen. Erschwerend kommt dazu die Angst, vor der vernichtenden Diagnose “Alkoholiker„. Hilfe anzunehmen, hieße zu kapitulieren, vor der Umwelt und vor sich selbst. Niemals ! Niemals?

 

Wir können Ihnen helfen, auch vertraulich und anonym.

 

Weitere Hilfen finden Sie in der Selbsthilfegruppe “Hoffnung„ in Biesenthal.
Wir treffen uns in der Schützenstraße 36 am Mittwoch 4. März und 18. März um 19.00 Uhr.

 

Im Namen der Gruppe grüßen R. Meise und Dr. B. Grahl

Sind Sie Co-Abhängig?

April 2015

Sind Sie Co-Abhängig?

 

 

Kennen Sie Menschen, bei denen Sie spüren, dass ihr Umgang mit Alkohol auffällig ist. Wie gehen sie damit um? Das ist Ihre persönliche Entscheidung. Wollen Sie sich in die peinliche Situation bringen und den Betroffenen darauf anzusprechen? Eine gute Freundschaft sollte ein solches Gespräch aushalten.

 

Aber wie sieht es aus, wenn es sich um einen Familienangehörigen handelt? Hier ist Wegsehen und Schweigen auf Dauer gar nicht möglich. In der Familie, beim Umgang mit dem Partner, den Kindern oder Eltern entstehen im Zusammenleben Belastungen, einerseits innerhalb der Familie, aber auch in der Wirkung nach außen.

 

Als naher Angehöriger steht man doch füreinander ein. Wenn jemand alkoholbedingt „auffällig“ wird, helfen die Angehörigen instinktiv. Entschuldigungen, Übernahme von Aufgaben und Erklärungsversuche an Dritte bilden einen Schutzschirm über dem Betroffenen. Das kostet Kraft und führt zu starken psychischen und körperlichen Belastungen. Dieses Verhalten nennt man Co-Abhängigkeit.

 

An der eigentlichen Ursache, dem Alkoholproblem des Angehörigen, ändert das allerdings nichts. Persönliche Hinweise und Bitten bewirken wenig. Schlimmer noch: Realistisch betrachtet verhindert dieses Verhalten der Angehörigen, Ihre sogenannte Co-Abhängigkeit, dass sich etwas ändert. Denn sie tragen dazu bei, dass der Betroffene die negativen Auswirkungen seines Verhaltens weniger zu spüren bekommt.

 

Letztlich leiden die Co-abhängigen Angehörigen stärker als der Betroffene selbst. Sie erleben alle Probleme im vollen Bewusstsein und können aus dem Kreislauf ebenso wenig ausbrechen, wie der Abhängige selbst. Wie können Sie sich befreien? Suchen Sie Hilfe, z.B. in einer Beratungsstelle oder in einer Selbsthilfegruppe! Wir können Ihnen helfen, auch vertraulich und anonym (Mail - kontakt.selbsthilfegruppe@arcor.de).

 

Weitere Hilfen finden Sie in unserer Selbsthilfegruppe „Hoffnung“ in Biesenthal.
Wir treffen uns in der Schützenstraße 36 am Mittwoch 1. + 15. + 29. April um 19.00 Uhr.

 

Wir wünschen Ihnen Mut zum Kontakt.

 

Im Namen der Gruppe grüßen R. Meise und Dr. B. Grahl

Ich bin alkoholabhängig!

Mai 2015

Ich bin alkoholabhängig!

 

 

Sie haben schon einige Artikel zu diesem Thema im Biesenthaler Anzeiger gelesen? Ist Ihnen dabei bewusst geworden, wie schwer wir uns tun, die Gefahren zu erkennen, die im unsachgemäßen Alkoholkonsum liegen? Unsere Reaktionen sind verschieden, je nachdem, wie sehr sie uns selbst berühren. Entweder meint man „alles im Griff“ zu haben oder man macht sich Sorgen, wenn Kollegen, Bekannte oder Angehörige auffällig sind.

 

Wie auch immer: Wenn Alkohol in gesundheitsschädlicher Menge getrunken wird und durch das Verhalten Mitmenschen oder die Familie in Mitleidenschaft gezogen werden, so sind weder Angehörige, noch Betroffene selten in der Lage, wirksam etwas dagegen zu tun. Der Alkohol ist allgegenwärtig, überall und jederzeit verfügbar. Und Abhängige denken außerdem, Alkoholiker, das sind ohnehin immer die Anderen. Aber das Trinken wird oft unbemerkt zum Zwang und ist dann keine freie Entscheidung mehr. Das nennt man Alkoholabhängigkeit.

 

Es bedarf meist eines einschneidenden Ereignisses, das zum Nachdenken führt: Straftaten, Verkehrsdelikte, Kündigung des Arbeitsplatzes, Trennung des Partners, schwere gesundheitliche Probleme, sind einige Beispiele. Oft entsteht dann noch zusätzlicher Druck der Familie, des Arbeitgebers, der Arbeitsagentur, der Polizei und all der Menschen, die „das alles immer schon gewusst“ haben.

 

Erst in einer solchen Situation ist der Betroffene bereit, seinen Alkoholkonsum als Ursache zu erkennen und die Diagnose „Alkoholabhängig“ zu akzeptieren.

 

Auch dann gilt: „Es ist nie zu spät“. Ob Sie als Betroffener die Herausforderung annehmen und Ihrem Leben in einer solchen Krise eine Wende geben wollen, ist und bleibt allein Ihre Entscheidung. Sie sollten jedoch wissen: Heilung ist möglich. Lassen Sie sich Mut machen!

 

Wir können Ihnen helfen, auch vertraulich und anonym.

 

Weitere Hilfen finden Sie in unserer Selbsthilfegruppe „Hoffnung“ in Biesenthal.
Wir treffen uns in der Schützenstraße 36 am Mittwoch 13.Mai und 27.Mai um 19.00 Uhr.

 

Wir wünschen Ihnen Mut zur Hilfe.

 

Im Namen der Gruppe grüßen R. Meise und Dr. B. Grahl